Von mal zu mal Vertrauen fassen

Feuchte Hände,
trockener Mund, ein flaues Gefühl in der Magengegend – die meisten Menschen
kennen diese Symptome vor einem Besuch beim Zahnarzt. Doch während die
meisten mit ein bisschen Magenkribbeln gut leben können, leiden echte
Angstpatienten schon beim Betreten der Praxis unter Schweißausbrüchen.
In Deutschland gibt es schätzungsweise 10 % sogenannte
Zahnbehandlungsphobiker. Sie verschieben Termin um Termin und vermeiden
sogar bei starken Zahnschmerzen den Zahnarztbesuch, was schlimme
Folgen haben kann.
Oft haben die
Patienten schlechte Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht: dadurch, dass der
Arzt sie grob behandelt hat, sie nicht ernst genommen hat oder nicht
ausreichend für eine schmerzfreie Behandlung gesorgt hat. So darf
beispielsweise ein Zahn nicht behandelt werden, wenn er entzündet und damit
nicht zu betäuben ist. Dann muss man erst dafür sorgen, dass die Entzündung
abklingt. Die anschließende Behandlung erfolgt unter einer Betäubung. Wird
diese richtig eingesetzt und optimal auf den Patienten abgestimmt, hat der
Schmerz keine Chance mehr.
Über die Angst sprechen hilft
Die Angst vor dem
Zahnarztbesuch kann überwunden werden. Hat der Patient den ersten Schritt
gemacht und ist zum vereinbarten Termin erschienen,wird ihn das ganze Team
einfühlsam Schritt für Schritt an die zahnärztliche Behandlung gewöhnen. Für viele Menschen ist es wichtig zu
erkennen, dass ihre Angst nichts Ungewöhnliches ist und andere auch
betroffen sind.
In einer zweiten
Sitzung können wir dann beispielsweise nur das Gebiss untersuchen.
Beim dritten Mal kann eine Röntgenuntersuchung stattfinden oder das
Entfernen von Zahnstein. Dann erst kommt es bei einem weiteren Termin zur
ersten richtigen Behandlung. Wichtig ist, dass der Patient von Mal zu Mal
mehr Vertrauen fasst und kleine Erfolgserlebnisse auf dem Zahnarztstuhl
sammelt. Dies gilt insbesondere auch für Kinder mit großem
Behandlungsbedarf.
Vollnarkose?
In schweren Fällen
kann die Behandlung bei Kindern und Erwachsenen unter Vollnarkose stattfinden. Der Einsatz einer
Vollnarkose ist auch bei Patienten, welche eine so starke Behinderung haben,
dass sie die Mundmuskulatur nicht selbst steuern können wird sinnvoll. In
solchen Fällen arbeiten wir mit einem Narkose-Arzt
(Facharzt für Anästhesie) zusammen, der die Narkose überwacht.
